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Comeback auf der großen Bühne

Montag, 19. Juni 2023 / EG Krakau 2023

Dass 3x3 nicht unbedingt immer nur eine Erinnerung an den eigenen Mathamatik-Unterricht sein muss, ist spätestens seit diesem Sommer klar. 3x3-Basketball ist seit der erfolgreichen Heim-Weltmeisterschaft 2023 auf dem Rathausplatz in aller Munde. Nicht so der Name von Rebekka Kalaydjiev.

Die 23-Jährige stand im WM-Vorbereitungsmonat Mai im erweiterten Kader des Frauen-Nationalteams. Das vierköpfige Aufgebot für das Rathausplatz-Spektakel verpasste sie schlussendlich dann aber knapp.

Das ist allerdings nur ein kleiner Teil einer bewegenden Geschichte, die bei den Europaspielen ihren bisherigen Höhepunkt erreichen wird. Und diese Geschichte geht so…

Karriere am seidenen Faden

Kalaydjiev galt als eines der größten heimischen Basketball-Talente, fand über eine Auslandsstation in Deutschland 2018 den Weg an die Souteastern University im US-Bundesstaat Florida. An der renommierten Hochschule geigte sie in der College-Basketball-Liga, spielte sich in die ÖBV-Nationalteams – sowohl im 5-gegen-5 als auch im 3x3.

Im September 2021 hing die Karriere nach einem schweren Autounfall jedoch plötzlich am seidenen Faden. "Ich hab' mir so zirka jeden Knochen gebrochen. Den Schädelknochen, die Halswirbelsäule, die Hüfte, das rechte Handgelenk - und die linke Kniescheibe ist in zwölf Teile zersplittert", erklärt die Basketballerin, die bei dem Crash zehn Meter aus dem Fahrzeug geschleudert worden war und fünf Tage im künstlichen Tiefschlaf gelegen hatte.

Europaspiele als Re-Start

Die folgenden fast zwei Jahren waren geprägt von großer Ungewissheit und unbändigem Kampfeswillen. Die Guard-Spielerin arbeitete hart für ein mögliches Comeback – und wurde letzten Endes belohnt. Während es bei der 3x3-Weltmeisterschaft noch nicht reichte, wurde Kalaydjiev von Coach Predrag Miletic nun in den Kader für die Europaspiele berufen. Gemeinsam mit Anja Fuchs-Robetin, Camilla Neumann und Alexia Susan Allesch kämpft sie in Polen um Edelmetall.

Es ist so etwas wie der Startschuss in ihre "zweite" Karriere, die viele Expert:innen nicht mehr für möglich gehalten hatten. "Ich kann gar nicht in Worte fassen, was ich fühle und versuche, nicht so viel darüber nachzudenken. Sonst würde ich mich nur verrückt machen."

Träumen erlaubt – auch von Olympia

Österreich zu vertreten und die Olympischen Ringe zu Tragen sei "ein unglaubliches Gefühl und eine riesige Ehre", betont die Studentin der Psychologie und Kinesiologie.

Beim Bewerb in Krakau geht es um wichtige Punkte auf dem Weg zu einer möglichen Olympia-Teilnahme. "Wir haben hochgesteckte Ziele", deutet Kalaydjiev an. "Die Ausrede, dass wir ein kleines Basketball-Land sind, zählt nicht mehr. Wir wollen zeigen, dass wir im 3x3 mehr als mithalten können, wollen so weit wie möglich kommen."

Spätestens das Erreichen des WM-Viertelfinales Anfang Juni am Rathausplatz hat gezeigt, dass Österreich im vielzitierten "Konzert der Großen" mithalten kann. "Wir hatten uns das als Basketballerinnen vor ein paar Jahren nie vorstellen können, aber im 3x3 haben wir eine Chance auf eine Olympia-Teilnahme. Es ist ein langer Weg, aber träumen ist erlaubt." Kalaydjiev weiß, wovon sie spricht.

 

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